Day Five - 1001 Miles

Nachdem der Kälteschock beim Aufwachen überwunden war, hielt uns nicht einmal die Uhrzeit (05:30 Uhr) ab gleich weiter zu fahren. Wobei wir so in den Genuss eines wunderschönen Sonnenaufgangs kamen. Nach zwei Stunden Fahrt durch Nordkalifornien fanden wir dann gegen halb acht mitten in der Walachei eine kleine Bäckerei, deren gefüllte Blätterteiggebäcke mit denen aus Deutschland konkurieren könnte. Nach dieser Stärkung und weil der Tag noch so jung war, entschieden wir uns einen kleinen Umweg in Kauf zu nehmen und uns den Lassen Volcanic Nationalpark anzuschauen. Das praktische an diesem Park war, dass man sein Auto nicht zu verlassen brauchte, da man an allen Attraktionen vorbei fuhr :P

Da es aber noch so früh am Tag war und wir nicht schon am Mittag in Tahoe sein wollten legten wir eine kleine Wanderpause ein und bestiegen den 3165 Meter hohen Lassen Peak. Die anderthalb Stunden hinauf führten meist über verharschte Schneefelder und Geröll. Was aber nicht im geringsten störte, da wir mit einem grandiosen Panorama belohnt wurden. Auf dem Rückweg kamen wir dann an einer Sträflingskolonne vorbei, die, unter Aufsicht der Ranger, einen Weg durch die Schneefelder schlugen.

Die nächste halbe Stunde nach verlassen das National Parks wurde zum Krimi. Denn wir fuhren nun schon fast 30 Meilen mit einem blinkendem letzten Tankstrich. Leichtsinnigerweise war Christian davon ausgegangen, dass gleich nach dem Park eine Tankstelle kommen würde. Nun fuhren wir aber wieder nur auf einer endlos langen Straße durch Wälder, in denen absolut nirgends eine Tankstelle zu finden gab. Auch das Navi half uns nicht weiter, sondern zeigte statt dessen die nächste Tankstelle in 67km an. Als das Auto dann komisch zu ruckeln anfing hielten wir an einer einsamen Häusersiedlung im Wald an und fragten nach der nächsten Tankstelle - wir hatten noch 10 Meilen vor uns. Aber unser Prius meinte es gut mit uns und so schafften wir es tatsächlich noch bis zur rettenden Shelltankstelle. Resultat der Aktion - 456 Meilen, dass heißt 734 Kilometer mit einer Tankfüllung, die uns nur 35$ also 23€ gekostet hat :P

Erleichtert und mit vollem Tank ging es dann weiter Richtung South Lake Tahoe. Zum Mittag hielten wir diesmal in einem kleinen Örtchen Quincy und bestellten in der Pizza Factory eine Pizza Hawaii - Größe Small. Die richtige Wahl wie sich rausstellte, da wir jeder gut zu tun hatten, die Pizza zu schaffen. Welche wirklich sehr lecker war, da selbst gemacht. Da schaut man auch schon mal über den Preis von 12$ hinweg :P

Ein paar Stunden später erreicht wir dann gegen fünf Lake Tahoe. Die Sonne schien immer noch und so machten wir am Kings Beach eine kurze Pause, bevor wir mit der Seeumrundung begannen. Das Highlight war eindeutig die Emerlad Bay, in der idylisch gelegen eine kleine Insel ins Auge fällt. Nachdem wir diese Bild in allen erdenklichen Winkel abfotographiert hatten ging es in Richtung South Lake Tahoe - der Spielerstadt am südlichen Ufer. Wobei die eine Hälfte der Stadt in Kalifornien liegt und die Seite mit den Casinos in Nevada. Unser Motel befand sich noch der kalifornischen Seite, aber keine 20 Meter die Straße runter beginnt Nevada und die Casinos schießen vor einem in die Höhe.
Unser Motel stellt sich als Glücksgriff heraus. "The Block" (@ Carschtie und Jakob: Das Ding gehört MFM) wurde von einem Snowboarder gegründet, beherbergte somit nur junge Leute und glänzte mit Freibier, einer X-Box und riesen Fernseher auf unserem Zimmer, sowie allerlei anderen Schnichschnack, den man eigentlich nicht braucht, aber doch dankend annimmt :P
Am Abend schauten wir nur noch kurz in den Casinos um die Ecke vorbei und waren doch recht erstaunt, was in einem Casino Abends um Zehn so abgeht... wir sind gespannt auf Vegas. Zum einpennen wurden dann Snowboard DVDs ausgeliehen und auf das Freibier zurück gegriffen. Lustig ist, das der erste Schluck zwar irgendwie nach Bier schmeckt, aber man dann im Nachgeschmack denkt, man trinkt Wasser. Irgendwie haben es die Amis hinbekommen, den typischen Biergeschmack auszulöschen :)